
From 1 to 1000 - Cloud or Chaos
In diesem Podcast nehmen Dr. Moritz Becker und Fabian Pagel die Hörer mit auf eine faszinierende Reise durch das Wachstum der XIBIX Solutions GmbH. Von den Anfängen als kleines IT Start-up mit nur einem Mitarbeiter bis heute. Der Podcast gibt tiefe Einblicke in alle Facetten des Unternehmenswachstums. Moritz, der einige Jahre nach der Gründung zu XIBIX dazu stieß, und Fabian, der das Unternehmen seit seiner Entstehung geleitet hat, beleuchten Themen wie HR-Management, Projekte, Kundenbeziehungen, Finanzen, Controlling, Eskalationsmanagement, Lieferprozesse und Vertriebsstrategien. Gemeinsam erzählen sie, wie man Herausforderungen gemeistert und Chancen genutzt hat, immer mit dem Ziel, die Firma auf den nächsten Level zu heben. Dieser Podcast ist nicht nur ein Rückblick auf die bisherigen Erfolge und Lernmomente, sondern auch ein Ausblick auf die Zukunft von XIBIX, da das Ziel von 1000 Mitarbeitern noch lange nicht erreicht ist.
From 1 to 1000 - Cloud or Chaos
Digitalsteuer und Handelskrieg: Wie die amerikanische Politik unsere IT-Landschaft verändert
Der Wind dreht sich in der globalen Wirtschaft und die Auswirkungen sind bis in den deutschen IT-Sektor spürbar. Donald Trump - oder wie wir ihn scherzhaft nennen, unser "150. Mitarbeiter" - beeinflusst mit seiner Politik nicht nur die amerikanische Wirtschaft, sondern verändert auch unsere Geschäftsbedingungen grundlegend.
Die Automobilindustrie, ein wichtiger Kundenkreis für viele IT Unternehmen in Deutschland, spürt die Unsicherheit durch drohende Zölle besonders stark. Projekte werden verschoben oder gestrichen, während Unternehmen ihre Strategien überdenken müssen. Als IT-Unternehmen stehen wir zwar am Ende der Wertschöpfungskette, doch die Auswirkungen erreichen uns mit zunehmender Deutlichkeit. Zugleich wächst die Sorge vor möglichen Digitalsteuern, die die Kosten für amerikanische Digital Dienstleistungen in die Höhe treiben könnten.
Wie reagiert man auf diese Herausforderungen? Wir diskutieren konkrete Strategien: die Entwicklung von "Plan B"-Szenarien für Cloud-Abhängigkeiten, Diversifizierung der Kundenbranchen weg vom Automobilsektor, kluge Investitionen trotz Unsicherheit und verstärkte Vertriebsaktivitäten. Der Arbeitsmarkt hat sich bereits merklich verändert - nach Jahren des Fachkräftemangels erleben wir nun eine Schwemme an Bewerbern, ein deutliches Zeichen für die wirtschaftliche Entwicklung.
Unsere persönlichen Einschätzungen zur Wirtschaftslage gehen auseinander: Befinden wir uns bereits in der Talsohle oder wird es noch schlimmer, bevor es besser wird? Klar ist: Wer vorausschauend plant, seine Ausgaben kritisch prüft und gleichzeitig strategisch investiert, kann gestärkt aus dieser Phase hervorgehen. Hört rein und erfahrt, wie wir uns auf die kommenden Herausforderungen vorbereiten.
Das heißt so klassische Cloud-Dienstleistungen waren bisher bei Firmen wie Google, microsoft, amazon alles amerikanische Unternehmen weil die Europäer es verschlafen haben, ein adäquates Produkt gleichen Ausmaßes auf den Markt zu bringen. Das heißt, jetzt machen wir uns Gedanken und sagen sollten wir unseren Kunden vielleicht jetzt vorschlagen, sich auf solche Szenarien vorzubereiten?
Moritz:Hi und herzlich willkommen zu unserem Podcast von 1 to 1000. Wir sprechen über das Glück, den Schmerz und die Unwägbarkeiten beim Aufbau eines IT-Unternehmens. Ich bin Moritz.
Fabian:Und ich bin Fabian, Und vor fast zehn Jahren entstand die Idee, ein IT-Unternehmen zu gründen. Mittlerweile sind wir nicht mehr alleine, sondern über 150 Leute begleiten uns auf dieser Reise. Was auf der Reise alles passiert ist, wir neue Mitarbeiter gefunden haben, wir unser erster Investor eingestiegen sind und warum wir am Ende sogar in einer Samstagabendshow mit Thomas Gottschalk saßen das und vieles mehr erzählen wir in unserem Podcast From One to One Thousand.
Moritz:Und heute sprechen wir über den 150. Mitarbeiter. Den gibt es zwar noch gar nicht, aber er schwebt quasi seit ein paar Wochen über uns als indirekter Mitarbeiter, weil der nämlich ganz viel bei uns und nicht nur bei uns, sondern bei vielen anderen Unternehmen verändert. Du weißt, von wem ich wahrscheinlich rede, oder Den Typen mit der orangenen Haut und den komischen Haaren.
Fabian:Den möchte ich aber auch nicht als Mitarbeiter haben, weil das ist ein anderes Thema. Ich glaube, du sprichst über Donald Trump.
Moritz:Ja, und ich will jetzt gar nicht so groß ausholen, wie das wahrscheinlich in der letzten Zeit in diversen Podcasts und auch in diversen Nachrichten rübergekommen ist. Ich werde es abkürzen. Ich glaube, ganz, ganz viele wissen, was er gemacht hat oder was er für Ideen hat. Ich frage einfach erstmal dich beeinflusst? das ist, glaube ich, eine sehr rhetorische Frage. Was beeinflusst so einen Typ in einer Firma wie uns?
Fabian:Was beeinflusst der bei uns? Ich glaube, dazu muss man wahrscheinlich erstmal ganz kurz dann noch einordnen, was er tut, und wahrscheinlich nicht jeder liest jetzt jeden Tag Nachrichten und kriegt das alles so mit. Es passiert halt unglaublich schnell alles, was er tut. Und also kurz ab ja, es beeinflusst uns. Ich habe mir die Frage auch gestellt, und ich habe es für mich so beantwortet Ich habe erstmal gesagt was macht er momentan? Momentan schottet er die amerikanische Wirtschaft vom Rest der Welt so ein bisschen ab, gewollt, und das hat natürlich einen sehr starken Einfluss auf uns, also Deutschland, in Form von, dass wir sehr viel in die USA in der Vergangenheit exportiert haben Und momentan so ein bisschen die Unsicherheit ist können wir das in Zukunft auch noch oder müssen wir uns so ein bisschen umstellen? Müssen wir mehr für in Europa tun oder andere Länder etc. Genau, also, das ist mal die Grundsituation. So, wie beeinflusst uns das?
Fabian:Naja, unsere Kunden nicht alle, aber ein Teil davon exportiert Waren auch in die USA, und wie das wahrscheinlich bei vielen deutschen Firmen ist, haben viele deutsche Firmen Automobilkunden, so wie wir auch, und die haben momentan relativ große Probleme, weil sie nicht planen können. Warum können sie nicht planen? Sie wissen nicht, wie sich die Zölle entwickeln, das heißt, sie wissen nicht, wie sie Waren einkaufen können für ihre Produktion in den USA. Sie wissen nicht, was es für Auswirkungen auf Autos zum Beispiel hat, die in Europa oder in China produziert werden und in die USA exportiert werden sollen. Das heißt, viele der Automobilisten tun momentan erstmal so Worst-Case-Szenario, was das eine ist, wir exportieren gar nichts oder nur sehr wenig. Und unter dem Aspekt führt das dazu, dass natürlich sie schauen, wo können wir Geld sparen, um das kompensieren zu können, dieses ausbleibende Geschäft.
Fabian:Best Case ist jetzt alles wird zurückgerollt, die Zölle fallen wieder weg, und die Unsicherheiten im Markt lösen sich langsam auf Ich gehe da persönlich nicht von aus Und die Firmen können wieder planen. So, solange das nicht der Fall ist, versuchen sie zu sparen, versuchen, planungen in die Zukunft zu verschieben. Und das merken wir und das merken viele andere auch. Wir haben, glaube ich, einen Vorteil. Wir sind so relativ am Ende der Kette, also IT-Unternehmen kommen irgendwo relativ weit hinten. Erstmal kommt so das Produzierende, wo Teile produziert werden, und hinter den Teilen, die produziert werden, steht ein Werk, und dieses Werk braucht irgendwie IT. Und dann kommen wir Oder aber man ist sehr nah irgendwo dran und merkt die Auswirkungen direkt. Es gibt dann Projekte, die können verschoben werden. Es gibt Projekte, die können nicht verschoben werden, weil es irgendwelche Deadlines gibt.
Moritz:Aber das heißt, im Endeffekt bist du sehr, sehr zeitverzögert. Also haben wir wahrscheinlich jetzt noch gar keine großen konkreten Auswirkungen auf die Projekte, die wir aktuell haben oder die geplant sind, sondern es ist eher so, dass ein geplantes Projekt in die Zukunft verschoben wird. Anstatt gestartet im Juni, heißt es ja, wir schauen jetzt mal, vielleicht machen wir es erst im September, wir müssen mal abwarten, was da kommt. Oder werden ganz konkret Projekte gecancelt.
Fabian:Doch man merkt das schon ganz konkret, dass Projekte gecancelt werden oder aufgeschoben werden oder gar nicht als beauftragt werden.
Moritz:Aber glaubst du, dass das allein mit dem Trump zu tun hat oder generell mit der allgemeinen Unsicherheit?
Fabian:Mit der allgemeinen Unsicherheit am Markt. Es sind ja neben Trump viele andere Sachen, die in den vergangenen Monaten passiert sind. Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass es sich schon viel früher auf unser Geschäft auswirkt, aber das Ganze hat es jetzt nochmal so massiv beschleunigt, und jetzt muss man halt darauf reagieren und muss halt Maßnahmen für sich ergreifen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Und das sind, welche Maßnahmen man ergreift Relativ vorsichtig umgehen mit Ausgaben, also besser planen, keine unnötigen Investitionen jetzt tätigen auch aufschieben, also ähnliches Thema, bis man weiß, wie kalkuliert man denn mit dem, was wieder reinkommt? Möglichst sich diversifizieren.
Fabian:Das ist so eins unserer großen Themen momentan, dass wir versuchen, uns vom Thema Automobil ein bisschen mehr noch zu lösen. Wir sehen das gerade im Markt sehr stark, dass IT-Firmen, die eine sehr starke Kopplung an das Automobilgeschäft haben, dass die gerade massiv ins Trudeln kommen Ich spreche jetzt noch gar nicht von Zulieferern, sondern wirklich nur von IT-Unternehmen Und das auch momentan auf dem Markt man schon sehr stark sehen, dass sehr viele Leute ausgestellt werden. Also der Markt ist gerade voll mit Fachkräften, heißt ja eigentlich gut als Unternehmer und Arbeitgeber, oder Wenn der Markt jetzt wieder anziehen würde im gleichen Zuge. Ja, wenn er nicht anzieht, dann und du diese Diversifizierung nicht schaffst, dann ist es für den Markt erstmal sie sind da, die Leute, aber du kannst nichts damit anfangen, weil wenn ich keine neuen Projekte habe, brauche ich auch keine neuen Leute einstellen. Das ist vielleicht so ein bisschen die Grundthematik.
Moritz:Würdest du sagen, dass, wenn wir jetzt quasi zwei Jahre zurückgehen, vielleicht zweieinhalb Jahre zurückgehen, war es unfassbar schwer, Leute zu finden. Dafür hatten wir unfassbar viele Aufträge und konnten die quasi nicht abwickeln, weil wir keine richtigen Leute hatten. Welche Situation ist besser?
Fabian:Keine von beiden, würde ich mal sagen. Es ist genauso, wie du es beschrieben hast. Ich würde sogar sagen, vor drei Jahren, also so nach Corona, als dieses ganze Digitalisierungsthema so geboomt hat, und so hast du einfach gemerkt, der Markt ist völlig leergefegt, leute haben horrende Preise aufgerufen. Du hast genommen, was so kam. Mittlerweile ist es genau das Gegenteil. Also dass Leute zu dir kommen und sagen, ich würde auch für weniger arbeiten, ich würde so gerne da arbeiten, aber ich würde auch für weniger. Das ist genauso eine schlechte Gegensituation. Besser ist du hast halt sowas dazwischen, und die Zeit hatten wir, ich sage mal, vor anderthalb Jahren. Da war das so ein relativ guter Mix. Jetzt müssen wir mal gucken, wie es sich entwickelt. Wie setzt du es ein? Es ist so ein bisschen unvorhersehbar, weil man nicht so wirklich sehen kann, was die USA machen.
Fabian:Momentan, sage ich mal, verlagert sich ja dieser Handelskrieg noch ein bisschen stärker auf China und USA, und Europa ist so ein bisschen mal außen vor. Wir versuchen, unsere eigenen Dinge zu machen. Die Frage, die man sich jetzt stellen muss, ist müssen wir uns unabhängiger von Dienstleistungen machen, zum Beispiel aus den USA kommen, weil unser Geschäft ist ja hauptsächlich davon geprägt, dass wir Dienstleistungen aus den USA einkaufen? Das heißt so klassische Cloud-Dienstleistungen waren bisher bei Firmen wie Google, microsoft, amazon alles amerikanische Unternehmen weil die Europäer es verschlafen haben, ein adäquates Produkt gleichen Ausmaßes auf den Markt zu bringen. Das heißt, jetzt machen wir uns Gedanken und sagen sollten wir unseren Kunden vielleicht jetzt vorschlagen, sich auf solche Szenarien vorzubereiten? Ja, das machen wir auch konkret, und da muss man gucken, was auf dem Markt ist. Es gibt mittlerweile Firmen auf dem Markt, die ähnliche Produkte anbieten, aber natürlich viel abgeschweckter. Und das ist unser Problem, was wir gerade haben.
Moritz:Ja, und ich gehe auch davon aus, sollten die Amerikaner oder der Herr Trump die Zölle einführen, dann wird wahrscheinlich auch eine gewisse Digitalsteuer oder auch, wie immer das dann heißt für die großen Hyperscaler kommen, was dann natürlich auch dazu führt, dass die Produkte entsprechend nochmal teurer werden für die Unternehmen, die wir ja im Endeffekt den Unternehmen oder auf denen wir aufbauen.
Fabian:Also, wir haben das für uns schon ein ganz konkretes Szenario durchgespielt und auch schon mit ersten Kunden besprochen. Die Grundsituation ist folgendes Wir unterteilen unsere Geschäftswelt in zwei Hauptfelder. Ein Feld ist Cloud Computing, also klassische Cloud-Infrastruktur, das andere ist Collaboration, also klassisch Microsoft 365, google Workspace, solche Sachen, und da gibt es eigentlich nur zwei Sachen sozusagen. Für den ersten Teil, für das reine Cloud-Computing, können wir Alternativen anbieten, können wir dem Kunden eine Lösung, eine europäische Lösung anbieten, sogar eine deutsche Lösung, eine Lösung, eine europäische Lösung anbieten, sogar eine deutsche Lösung. Für das zweite Thema Warte warte, warte.
Moritz:Frage zum ersten Es ist doch unfassbar hohe Log-In-Effekte, oder? Ich muss doch wahnsinnig dafür zahlen, dass ich quasi jetzt von AWS oder Azure umstelle auf keine Ahnung Stackit, wie auch immer sie heißen.
Fabian:Genau gibt es ja mehr noch auf dem Markt. Ich weiß gar nicht, ob es so hohe Kosten sind. Es sind erstmal Kosten, weil du was komplett Neues aufbauen musst. Die meisten Firmen haben das bisher nicht so gesehen. Ich habe das auch nicht so gesehen bis zu dem Amtsantritt des amerikanischen Präsidenten. Ja, das kostet jetzt Geld.
Moritz:Das ist mal der Punkt. Aber du hältst es persönlich für sinnvoll, das auszugeben.
Fabian:Ich halte es persönlich für sinnvoll, einen Plan B zu haben und darauf vorbereitet zu sein, dass so eine Situation kommt, wo man so ein Schiff machen muss, und besser, du kannst so ein Schiff dann in wenigen Wochen oder Monaten machen, als dass du Jahre dafür brauchst. Also besser, du machst jetzt diese vorbereitenden Maßnahmen. Das ist so ein bisschen, wie ich baue mir einen Zivilschutzbunker. Wenn ich ihn dann nicht brauche, dann ist gut, aber besser, ich habe ihn, wenn es zu dem Fall kommt, dass ich ihn brauche, Weil ihn dann erst zu bauen wäre zu spät, und so ein bisschen glaube ich, kannst du das in der aktuellen Situation? ich meine, da kommt ja mit Krieg.
Moritz:Also, sind wir jetzt eigentlich in der IT-Branche? so diese Prepper, die irgendwo im mittleren Westen drei Kilo keine Ahnung Kornbeef und Wasser und eine eigene Wasseraufbereitungsanlage und nochmal ein paar J-Tabletten in den Atomkrieg bauen, aber so vom Grundprinzip ja, so bereitest dich auf Wie konkret?
Moritz:sieht das aktuell aus, wie konkret du meinst, also machst, hast du, oder wenn du jetzt mit Kunden das machst, sind das quasi schon ganz wirklich konkrete Pläne? Oder ist es eher so hey, wir machen mal euch ein Konzept, was möglich wäre, und wir bauen den Bunker nicht, aber wir haben den Architekten, der mit denen mal plant, sagen wir, es mal so.
Fabian:Ja, genau Wir sind jetzt in der Planungsphase, dass Kunden danach fragen, man Szenarien aufmalt, schaut wie aufwendig ist das, wie viel Geld kostet das, welche Maßnahmen sollte man jetzt schon machen. Also diese Phase sind wir gerade. Also die Einkaufsliste wird mal geschrieben. Genau Meine persönliche Meinung dazu, dass der Eintritt kommt, sehe ich als eher gering an, weil zum einen die amerikanische Wirtschaft wird momentan massiv gedrückt, ja, durch Zölle, durch die Schwächung des US-Dollars, durch verschiedenste Maßnahmen muss sagen so, jetzt habe ich meine Deals ausgehandelt, jetzt habe ich meine Zollthematik für mich verbessert, jetzt wollen die Leute alle in den USA kaufen, und dann zieht das Geschäft wieder an. Das wäre die Idealvorstellung, die, glaube ich, wird kommen, weil mit genau dieser Intention geht die US-Regierung ja das Problem an.
Fabian:Jetzt könnte es natürlich sein, dass, wenn sie es zu wild treiben das ist so ein bisschen dieses Spiel jetzt mit dem Feuer wenn sie es zu wild treiben und China fühlt sich zum Beispiel zu sehr auf die Füße getreten und sagt, das wollen wir mal sehen, wer am längeren Hebel sitzt, dann könnte das für die USA auch schlecht ausgehen. Und wenn sie das dann mit der EU machen du hast das Thema Digitalsteuer angesehen dann haben wir das Thema, dass wir auf einmal sehr viel für diese Dienstleistungen zahlen müssen. Also meine Sorge ist nicht, dass die USA uns abkappen, was Daten oder sonst irgendwas angeht Die Sorge ist sehr, sehr gering Aber dass durch Digitalsteuer etc. Die Preise für die Dienstleistungen massiv in die Höhe schießen. Jetzt habe ich vorhin gesagt, für Cloud Computing haben wir eine Lösung oder eine Teillösung. Für dieses Collaboration-Thema gibt es keine adäquate Lösung, die du schnell implementieren kannst, auf dem Markt.
Moritz:Das heißt, die Abhängigkeit ist da, also heißt quasi, microsoft Aktien kaufen.
Fabian:Naja, eigentlich schon, eigentlich schon, ja, genau.
Moritz:Wenn es für die Office und PowerPoint und anderen Geschichten keine Alternative oder wir keine sehen? Was macht es, wenn du dich jetzt mit Michael oder anderen Unternehmern unterhältst, wie ihr so in die Zukunft blickt? Also ist es was, wo man Bauchschmerzen hat, oder ist es was, wo man sagt naja, das geht schon wieder so vorbei, und das ist so eine Phase?
Fabian:Das ist, glaube ich, die gleiche Frage, die du dir stellst.
Moritz:Ja, aber das ist eher die emotionale Frage.
Fabian:Ja, genau das ist eben genau das Problem. Das ist die gleiche Frage, die du einem Aktienmarkt stellst Verkaufst du jetzt alles, weil es gerade runter geht, oder stockst du auf, oder wartest du einfach? Also die Vergangenheit hat gezeigt in jedem Wirtschaftszyklus, den wir hatten, ging es wieder bergauf. So ist eine Frage der Zeit. Mal ging es ein bisschen schneller, mal ging es ein bisschen langsamer. Es gab auch schon Phasen, die haben ein paar Jahre gedauert. Meine persönliche Meinung ist wir sind gerade in dieser Talsohle oder sind noch am Ende der Abschwungphase in Richtung der Talsohle, und in den nächsten zwei, drei Jahren wird es wieder in eine Aufschwungphase gehen.
Moritz:Ich würde sagen, wir sind gerade am Punkt des Abschwungs, den wir schon eine Zeit lang haben, aber wenn man es auf dem Aktienmarkt sieht, jetzt vielleicht keine Ahnung seit sechs Monaten oder fünf Monaten oder so sein. Ich glaube, dass es noch deutlich, deutlich ekliger wird mit generell der Wirtschaftsleistung, den Arbeitsplätzen und Arbeitslosigkeit etc. Also ich glaube nicht, dass wir sozusagen jetzt du sagst ja, ich spiele mal vor, auf dem Jahr sind wir schon wieder im Aufwärtstrend Ich würde sagen, in einem Jahr sind wir noch weiter wirtschaftlich unten wie aktuell. Das wäre so meine generelle Einschätzung. Aber wenn wir es sicher wüssten, dann würden wir jetzt sagen, hier all mein Geld all mein Geld auf dahin.
Fabian:Ich glaube, dass der Aktienmarkt sich besser entwickelt hat, als die wirtschaftliche Gesamtlage war. Das heißt, du hast es im Aktienmarkt jetzt erst gesehen, obwohl es eigentlich schon viel länger und du hast es eben auch schon gesagt, viel länger in dieser Phase sich befindet oder im Abschwung befindet. Also eigentlich total konträr. Wir sind in der Abschwungsphase. Ich glaube, da sind wir uns einig drüber. Ich weiß nicht, wie lange dauert die. Ich denke, wie gesagt, wenn einige der Probleme, die wir aktuell haben das ist einmal die US-Regierung, die montan Handelskrieg anzettelt, wir haben das Kriegsthema in verschiedenen Regionen der Welt Wenn wir die auflösen würden, dann hätten wir eine gute Chance, aufgrund der Themen, die daraus entstehen, in den Aufschwung wieder zu gehen. Das ist nur die Frage wie lange brauchen wir, um diese Probleme zu lösen?
Moritz:Oder werden sie noch größer?
Fabian:Oder genau Mein Bauchgefühl sagt mir können noch größer werden, ganz klar, aber die beteiligten Akteure sind irgendwann an einem gewissen Punkt auch an einem.
Moritz:Deal interessiert. Die sind so alt?
Fabian:Ja, das auch. Aber die sind an einem Deal interessiert, weil sie werden ihre Wirtschaft nicht auf ein Minimum schrumpfen lassen. Sie wollen ja, dass es wieder wächst.
Moritz:Okay, deswegen muss es irgendwann ein Deal geben unsicheren Arbeitsplatz hat und vielleicht kein unbefristetes Arbeitsverhältnis, sondern halt nur für sechs Monate. irgendwo ist, dass man sagt okay, ich kaufe jetzt vielleicht nicht das Haus, sondern ich spare ein bisschen oder halte quasi meine Reserven, die ich habe, zusammen. Okay, macht man inhaltlich was? Also, wenn ich jetzt wieder auf der Mitarbeiterebene wäre, würde ich sagen okay, ich habe unsichere Zeiten, ich mache irgendwelche Fortbildungen oder schaue mich in Anführungsstrichen auf anderen Feldern um, die vielleicht interessanter oder größere Möglichkeiten geben. jetzt, transformiert auf ein Unternehmen, wäre das wir ändern unsere Geschäftsfelder, oder ist das noch was, was man aktuell noch nicht macht?
Fabian:Doch also, wir machen es. Ob es alle anderen so machen, weiß ich nicht. Wir machen es. Ich weiß von anderen, dass sie das auch bedingt machen. Nur, du guckst ja nicht immer in die Tiefe rein, du siehst es ja nur so ein bisschen oberflächlich. Für uns kann ich sagen versuchen wir, unsere Mannschaft stabil zu halten. Wir versuchen, das Projektwachstum stabil zu halten, auf jeden Fall oder stagnieren zu lassen, aber nicht schrumpfen zu lassen, und wir versuchen, uns diverser aufzustellen, was die Branchen angeht. Das heißt, natürlich gucken jetzt alle in Richtung Rüstungsindustrie. Ja, das ist ein Riesending, und auch wir haben da Teilaspekte, wo wir so ein bisschen mitrühren und was vielleicht auch ganz gut ist. Dann werden irgendwann Investitionen kommen von staatlicher Seite, auch in Digitalisierung etc, vor allem auch Infrastruktur, und Infrastruktur genau.
Moritz:Keine Ahnung. Bildung, schulden, straßen.
Fabian:Bahn, genau, straßen, bahn, aber damit sagst du ja genau die Punkte. Also dahingehend versuchen wir uns natürlich ein bisschen aufzustellen, kontakte zu knüpfen, und ich glaube, all diese Maßnahmen, wenn man das macht und dann ein bisschen ordentlich haushaltet, dann hat man eine ganz gute Chance da auch wie soll ich sagen? gut durch diese Kr auch bei Unternehmen, die wir nur so am Rande kennen. da lassen jetzt schon sehr viele Federn, und zwar schon seit Monaten, und das ist auch der Grund, warum du so eine Schwemme auf dem Markt hast, was potenzielle Forderungen hat, arbeitnehmer angeht, und die kommen ja nicht irgendwo her, sondern die sind ja aus irgendeinem Grund dort, nicht weil sie auf der Suche sind. Wenn du dich nämlich mit Leuten unterhältst, dann hörst du ganz lange ja, ich weiß nicht. Also prinzipiell würde ich schon gerne, also, wenn ich jetzt im Freundeskreis wäre, prinzipiell würde ich schon mir was Neues suchen, aber momentan ist mir das zu unsicher, mache ich nicht, die fallen raus also die sind deinen Rat an einen anderen Gründer oder Geschäftsführer in der aktuellen Situation.
Fabian:Ich glaube, das, was ich am Anfang schon gesagt habe das Geschäftsmodell nochmal hinterfragen, was man tut gerade. hat das eine Chance? Es ist immer die Frage zu welchem Punkt stehst du denn jetzt gerade? Wenn ich jetzt das Unternehmen schon gegründet habe, dann würde ich die Frage nur bedingt stellen. Also macht es Sinn, da noch was zu transformieren? Ich würde die Ausgaben wirklich reduzieren. Ich würde wirklich sagen konsolidieren, wo es geht. Manche Ausgaben musst du tätigen, damit du wettbewerbsfähig bleibst. Ich glaube, wir sprechen ja auch nochmal über das Thema Nearshoring zum Beispiel. Das ist bei uns zum Beispiel ein Thema, da investieren wir jetzt ein gewisses Geld rein.
Moritz:Wir haben uns ja jahrelang geweigert.
Fabian:Im Endeffekt Ja, ja, genau, aber das war jetzt ja prinzipiell eine der Maßnahmen, die wir schon letztes Jahr entschieden haben zu tun, und da investieren wir ein bisschen Geld rein, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Theoretisch gesehen könntest du jetzt auch sagen nee, mach ich nicht, weil es zu unsicher ist, kann ich planen. Andererseits ich muss es tun, weil sonst kann ich auch nicht mit neuen Aufträgen mit anderen Wettbewerbern konkurrieren, oder so.
Moritz:Wie sieht es so aus aus deiner Sicht? Budget für Marketing oder Ausgaben für ja? also das ist ja immer so die Sache entweder machst du nichts, dafür fehlen dir die Aufträge. Oder du sagst, du gibst Geld aus, damit du die Aufträge bekommst, aber dafür gehst du halt ins Risiko.
Fabian:Kannst du von unserer Branche sprechen. Ich bin der Meinung, dass dieses klassische Marketing, wie wir das für Produkte kennen, bei uns nur bedingt funktioniert. Also übersetze Marketing bei uns, zum Beispiel in Vertriebsaktivitäten. Ganz ehrlich, wenn man sich heute ein bisschen umguckt jeder, der in der Branche ein bisschen unterwegs ist, der weiß das Man sieht momentan gerade, dass fast alle Firmen auf Konferenzen sind, dass auf irgendwelchen Messen sind.
Moritz:Ja klar, weil sie. Früher hatten sie ja keine Zeit, weil sie ihre Projekte machen mussten. Ich weiß, das spüren wir. Zwei oder drei Jahre zurück hatten wir keine Zeit, einen Podcast zu machen sondern mussten die ganze Zeit im Projekt arbeiten.
Fabian:Okay, jetzt haben wir ein halbes Jahr Pause gemacht.
Moritz:Davor haben wir sehr viel.
Fabian:Podcast gemacht, ja, das stimmt, von daher ein anderes Thema. Ich wollte damit nur sagen du siehst, gerade die Firmen sehr viel investieren in das Thema Vertrieb und Marketing, und zwar investieren in jeder Form, durch Vertriebsmitarbeiter, durch Teilnahme an Messen, konferenzen etc. Ja, das tun wir auch, wahrscheinlich mehr als früher. Wahrscheinlich hätten wir das aber eh gemacht aufgrund eines Wachstumspfads, den wir angehen wollen. Wir machen das nicht alleine aufgrund der wirtschaftlichen Situation, aber man sieht es halt im Markt schon, dass das gerade alle tun, und das hast du vor einem Jahr nicht gesehen, das hast du, glaube ich, relativ gut erkannt.
Moritz:Okay, noch ein abschließender Satz. Wenn du jetzt wenn ich jetzt quasi nicht der Moritz wäre, sondern der Herr Trump dir gegenüber sitzen würde, was würdest du dem denn mitgeben? Oder was würdest du dem denn sagen?
Fabian:Neben Oder was würdest du dem denn sagen? Neben ganz, ganz vielen anderen Kraftausdrücken, die dem vielleicht Die Frage ist, ob ich nochmal in die USA einreisen möchte oder nicht, sagen wir es mal so, aber nur auf einer professionellen wirtschaftlichen Ebene, als Unternehmer.
Moritz:Was würdest du ihm sagen?
Fabian:Ich habe das vorhin im Vorgespräch schon mal gesagt Wenn man sich mit dem beschäftigt, was dort in USA passiert, und den Typ nicht als einen Spinner abtut, sondern als jemanden, der intelligente Leute um sich herum hat und selber auch sich mit den Themen beschäftigt, dann ist es gar nicht dumm, sondern nur mit einem sehr hohen Risiko behaftet, was er da tut. Wenn sein Konzept aufgeht, wird es mittelfristig seine Wirtschaft, mittel bis langfristig seine Wirtschaft massiv stärken. Wenn es nicht aufgeht, weil die, mit denen er in Streit anfängt, nicht klein beigeben und das ist die Grundvoraussetzung dann könnte das sehr böse für die USA händen. Also, was ist der Rat Aus Sicht der amerikanischen Bürger?
Fabian:die eine Ja dann aus der Sicht eines Europäers, dann würde ich sagen ich finde das einen absoluten Blödsinn und muss in einem der seltenen Fälle Elon Musk zustimmen, der letztens gesagt hat ich glaube letzte Woche oder vorletzte Woche dass er persönlich ein Befürworter einer Freihandelszone wäre. Ich glaube, das würde wahrscheinlich viele der Probleme akut lösen. Das würde ich ihm sagen, persönlich. Ansonsten würde ich mich gar nicht in die Politik dort einmischen, weil am Ende müssen sie selber wissen, was das Beste für sie ist. Deswegen ich würde mir eher für unsere Regierung hier wünschen, dass wir es schaffen, uns auf so solide Beine zu stellen in der EU als Deutschland in der EU, dass wir zukunftsfähig werden und dass wir unsere Wirtschaft wieder stärken. Das würde ich aber eher unserer Regierung sagen als einem Donald Trump.
Moritz:Vielen Dank, Fabian.
Fabian:Dankeschön, Moritz.